Kampf dem Springkraut!

Landratsamt Ravensburg

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ID#00156

Das sind wir.

Im Landkreis Ravensburg sind mehr als 285.400 Menschen zu Hause, verteilt auf 39 Gemeinden.
Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis hat das Ziel, die demokratische Teilhabe und das soziale Miteinander zu fördern und somit den Gemeinschaftssinn zu stärken.
Die Bürgerinnen und Bürger sind in vielen Bereichen freiwillig aktiv: von der Mitwirkung an den politischen Entscheidungen der Gemeinden und des Landkreises über das aktive Mitgestalten in der Kirche, den Schulen und Vereinen bis hin zur gelebten Nachbarschaftshilfe.

Aufgaben:

So schön ein einzelnes Exemplar des Drüsigen (oder Indischen) Springkrauts auch ist, wird es doch allgemein als äußerst problematischer, invasiver Neophyt angesehen. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem westlichen Himalaya, von wo sie vor ca. 150 Jahren nach England eingeführt wurde. Ihre massenhafte Ausbreitung in weiten Teilen Europas, auch in unserer Region, ist mitunter Hauptproblematik und Grund vieler Bekämpfungsaktionen und -projekte. 
Den Namen „Springkraut“ verdankt der Neophyt seinen bei Reife aufspringenden Kapselfrüchten, die ihren Inhalt ohne Probleme mehrere Meter weit schleudern können. Mehr als 4000 Samen pro Saison kann eine einzige Pflanze produzieren. Die Verbreitung der Pflanze erfolgt durch Fließgewässer, Tiere - vor allem Vögel - und natürlich durch den Menschen.

In den vergangenen Jahren konnte eine enorme Zunahme der Springkraut-Bestände an Bachufern und Waldrändern beobachtet werden. So manch ein Spaziergänger hat den Neophyten schon verteufelt, während sich andere an den großen, rosaroten oder weißen Blüten erfreuen. So auch Bienen und Hummeln, die von dem süßen Nektar gelockt werden. Hiervon produziert das Springkraut fast das Vierzigfache, verglichen mit einheimischen Blütenpflanzen. Doch Achtung! Die Honigbiene ist nicht ausschlaggebend für die tatsächliche Insektenfreundlichkeit einer Pflanze, denn viele andere Insekten sind auf bestimmte Blütenformen und Blütezeiten spezialisiert. Das Drüsige Springkraut kann den zahlreichen Anforderungen nicht gerecht werden. Trotz aller Vorzüge gilt es also, eine zu gewaltige Ausbreitung dieses sowie anderer invasiver Neophyten und die damit einhergehende Verarmung der heimischen Vegetation zu verhindern. Biologen, Naturschützer und auch Gewässerfachleute sind sich einig: Das Drüsige Springkraut zieht gleich mehrere Gefahren mit sich: 

  • Es schränkt die heimische Biodiversität ein. Als nichtheimische Art hat das Kraut kaum Fressfeinde, um die rasante Ausbreitung in Schach zu halten. Ein übermächtiger Konkurrent! 
  • Die Artenvielfalt schwindet. Darunter leiden auch Insekten, die Vielfalt und offene Bodenstellen brauchen. Diese kommen während der Hauptsaison unter den dichten Beständen des Springkrauts oft nicht mehr zustande. 
  • Die Begleitvegetation wird verdrängt. Handelt es sich hierbei um ufersichernde Pflanzen, liegen nach dem Absterben zum Jahresende ungewollte Offenstellen im Boden vor – es besteht also Erosionsgefahr. 

Grundsätzlich empfiehlt sich Prävention. Gerade Bewirtschafter naturnaher Flächen sollten auf neu auftretende Einzelpflanzen kontrollieren und bestehende Neophyten umgehend und vor der Samenreife entfernen. Das Schnitt- und Jätgut dabei unbedingt so deponieren, dass die Stängel nicht wieder anwurzeln können, z.B. auf Wurzelstöcken oder in Astgabeln. Seit 2015 führt der LEV Ravensburg alljährlich das sogenannte Springkrautprojekt durch: ein Projekt, das Naturschutz- und soziale Aspekte miteinander verknüpft. Das Projekt setzt sich zum Ziel, den invasiven Neophyten im Landkreis Ravensburg, primär in naturschutzfachlich wertvollen Gebieten, auf ein Minimum zu reduzieren und damit Lebensräume für einheimische Arten zu erhalten. Dabei sind eine zielführende Koordinierung sowie eine strategische Vorgehensweise unbedingt notwendig. 
Jedes Jahr werden fleißige, ehrenamtliche Helfer gesucht! So nahmen 2022 unter anderem auch einige Jugendliche, die unter Leitung der Lebenshilfe e. V. Sozialstunden leisteten, Schulklassen, Geflüchtete und andere an dem Projekt teil. Nach über 1600 Stunden Arbeit konnte sich das Ergebnis sehen lassen! Über das Projekt hinaus greifen auch immer mehr Wanderer und Naturfreunde ganz spontan bei ihren Spaziergängen zu und entfernen einzelne Pflanzen quasi en passant. Also worauf warten? Auch Sie können diese sinnvolle Form der Landschaftspflege unterstützen!

So erreichen Sie uns

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns gerne:
Landschaftserhaltungsverband Ravensburg 
Frauenstraße 4 
88212 Ravensburg 
Tel. 0751/859610 
info@lev-ravensburg.de oder jasmin.salomon@lev-ravensburg.de 

Internet: Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ravensburg e.V.

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